Kategorie: Daheim

  • Das Memory-Versprechen

    Das Memory-Versprechen

    Mein jüngerer Sohn spielt leidenschaftlich gerne Memory. Und ich spiele total gerne mit ihm. Ich musste ihm beim Gedächtnisspiel auch nie gewinnen lassen, denn das konnte er schon immer alleine.

    Sein Favorit bei uns ist das „StädteBautenMemoSpiel Berlin“, das ich mal von Freunden als Erinnerung an die gemeinsame Studienzeit in Berlin geschenkt bekam. Er mag dabei auch das Begleitheft, in dem man nachlesen kann, welches Gebäude zu sehen ist. Inzwischen kann er alle abgebildeten Berliner Bauten problemlos benennen und man könnte meinen, er wäre in Hauptstadt zuhause.

    Als er dann auch noch bei seinem Onkel die Kölner-Ausgabe entdeckte, fragte er mich, ob wir als Düsseldorfer nicht auch ein Düsseldorf-Memory zuhause haben sollten. „Recht hast Du“, sagte ich da: „Du hast ja im Februar Geburtstag – da schenke ich Dir ein Düsseldorf-Memory!“

    Und was ein Papa seinen Kindern verspricht, muss ein Papa auch halten. Was ich zu Beginn dieses Jahres jedoch nicht wusste: Ein klassisches Memory – wie wir es von Berlin und Köln kannten – gibt es für Düsseldorf nicht.

    Was also tun? Es musste ja zum Geburtstag im Februar 2019 ein Düsseldorf-Memo-Spiel her, denn ich hatte es ja versprochen.

    Wenn es etwas noch nicht gibt, dann muss man(n) es eben selber machen!

    Auch dafür gibt es im Internet-Lösungen. Das wusste ich, denn vor etlichen Jahren hatte ich gemeinsam mit meinem Bruder zur Hochzeit unserer Schwester ein „Memory“ mit Fotos aller Hochzeitsgäste drucken lassen – ein Geschenk, bei dem Spielenamen und Funktion Hand in Hand gehen.

    Bei der Vielzahl der Anbieter, habe ich mich für denjenigen entschieden, der noch eine Shopfunktion im Programm hat: Sollten sich noch andere Düssseldorfer für ein „Düsseldorf-Memory“ interessieren, dann könnten sie dort mein Spiel bestellen.

    Jetzt brauchte ich nur noch passende Bilder aus unserem Wohnort: Für eine eigene Foto-Safari war weder die Jahreszeit, noch mein Equipment oder meine fotografischen Kenntnisse ausreichend – aber auch dafür gibt es im Internet Lösungen: Auf verschiedenen Plattformen gibt es frei verwendbare Bilder – ich wurde größtenteils auf pixabay.de fündig.

    Ich folgte der Prämisse, dass die Bilder – wie bei den bekannten Stadt-Memo-Spielen – nicht ‚künstlerisch wertvoll‘ sein mussten, sondern in erster Linie für junge Spieler wiedererkennbar sein sollten – im weitesten Sinne also den ‚natürlichen Blick‘ auf die Orte wiedergeben sollten. Ergänzt habe ich die gewählten Motive durch persönliche Bildmotive: Ein Bilderpaar zeigt das Haus, in dem wir wohnen und eines den Blick aus dem Kinderzimmer des jungen Mannes.

    Am Ende war es auch ein bisschen mehr Mühe als gedacht: Motive herunterladen, Motive hochladen, den Zuschnitt wählen, ein Booklet gestalten und kindgerechte Infos zu den Motiven zusammenzusuchen.

    Und so richtig günstig war es auch nicht wirklich: Das Unikat kostet mit Versandkosten gut 28 Euro – ein stolzer Preis für ein spontanes Versprechen. Aber: Versprochen ist versprochen!

  • Was als Erinnerung bleibt…

    Was als Erinnerung bleibt…

    Manchmal frage ich mich, an was sich meine Jungs erinnern, wenn sie an ihre Kindheit zurückdenken werden. Werden es die Ausflüge sein oder das stundenlange Kniffeln am Küchentisch. Wie ich darauf komme?

    Vor Kurzem verstarb Bud Spencer – etwas an das sich meine Kinder vermutlich nie erinnern werden. Am nächsten Tag sprachen wir im Büro über das Ableben des Schauspielers. Mit leuchten Augen erzählte mir eine Kollegin, dass sie mit Bud Spencer die TV-Abende mit ihrem Vater verbinde, an die sie gerne zurückdenke. Sie erinnere sich noch immer gut daran, dass Bud Spencer ständig Bohnen gegessen habe und sich ihr Vater darüber habe kaputtlachen können.

    Und da wird Dir klar, dass es genau die Dinge sind, die Du nicht beeinflussen kannst: Deine Kinder werden sich ihr ganz eigenes Bild von Dir machen – ganz egal, was und wie es inszenieren wolltest. Und am Ende sind es die Bohnen, die Bud Spencer aß, die als Erinnerung blieben… Irgendwie gefällt mir diese Vorstellung.

    Dieser Beitrag erschien zuerst unter http://www.vatertage.net/gedanken-1-was-als-erinnerung-bleibt/

  • Schneemann-Basteln

    Schneemann-Basteln

    Kinder liebten schon immer Schneemänner. Seit sie „Olaf“ aus Disney’s „Eiskönigin“ kennenlernten haben, sind sie große von Fans von ihnen. Aber mir ging es eigentlich nur darum, an Silvester Zeit totzuschlagen und meine beiden Jungs (gerade 7 und fast 4 Jahre alt) kreativ zu beschäftigen.

    Da dachte ich: „Vielleicht können wir irgendwie Schneemänner basteln!“ – und hoffte ein bisschen darauf, dass sich dies mit Materialien bewältigen ließe, wie man sowieso immer irgendwie im Hause hat. Anregungen lieferte wie immer das Netz: In der Kinderspiele-Welt habe ich einen Vorschlag gefunden, für den ich alles da hatte – Perfekt!

    Für den Körpersegmente kann man weißes Papier oder weiße Pappe nehmen. Ich hatte Pappe im Haus, was ein bisschen stabiler ist. Mit Untertasse (für das untere Körpersegment) und Trinkglas (für das Brust-Körpersegment) und Schnapsglas (für den Kopf) lassen sich mit Bleistift entsprechende Kreise auf das Papier oder Pappe malen und anschließend ausschneiden.

    Anders als im Bastelvorschlag haben wir die Körpersegmente nicht aus zwei Kreisen, die gefalzt und an der Falzkante geklebt oder getackert werden sollten, sondern aus drei Kreisen gebaut. Diese haben wir eher gewölbt als gefalzt und dann „Rücken an Rücken“ geklebt – die Idee einer Kugel wird dadurch etwas „kugeliger“.

    Diese Kontruktion lässt einen Hohlraum in der Mitte entstehen. Da haben wir eine Mullbinde durchgezogen, die wir unten verknotet haben, um die beiden Körptersgemente aufzufädeln. Das weiße, löcherige Band, wurde von den Kindern mit dichtem Schnellfall assoziiert und war dadurch sogar passend anstatt nur eine Notlösung zu sein. Den Kopf haben wir platt gelassen, weil er sich so besser bemalen liess. Arme drankleben, Nase und Hut nach Lust und Laune dazu, dann die Kameraden ans Fenster gehängt.

    Fazit: Wir waren gut etwas über eine Stunde ohne Langeweile und mit hoher Konzentration beschäftigt und haben eine neue winterliche Fenster-Deko bekommen.

    Übrigens: Auf der Website kinderspiele-welt gibt es noch viele Bastel-Ideen für andere Schneemänner.

    Der Beitrag erschien zuerst unter http://www.vatertage.net/basteln-14-schneemann-basteln/

  • Papas sind Spielverderber

    Papas sind Spielverderber

    Beim Strandurlaub kann es einem auffallen, aber man sieht es auch auf örtlichen Spielplätzen oder in heimischen Kinder- und Wohnzimmer: Väter sind richtig miese Spielkameraden.

    Wie kommt es dazu? Männer ertragen es nicht, wenn nicht korrekt gespielt wird! Phantasie ist das eine, aber beim Spielen muss schon alles mit rechten Dingen zugehen: Die Lokomotive ist meistens vorne am Zug, Kühe wohnen nicht auf Bäumen und wer ein Haus baut, muss auch eine Tür mit rein bauen!

    Am Strand sah ich mal einen Vater, der neben einer großflächig angelegten Sandburg mit seiner vielleicht fünf Jahre alten, verheulten Tochter schimpfte: „Ich kann das einfach nicht verstehen. Jetzt haben wir zwei Stunden so schön mit einander gespielt und dann schließt Du den Wall der Vorburg auf der Rückseite nicht. Das schwächt die ganze Verteidigung. Niemand würde eine solche Burg bauen – das macht überhaupt keinen Sinn! So macht das keinen Spaß mit Dir zu spielen!“

    Ein bisschen fühlte ich mich ertappt. Am Schlimmsten finde ich es bei Eisenbahnen – egal ob Plastik, Holz oder Metall: Da werden endlose Schlangenlinien aus Schienen verlegt – völlig egal, ob sich daraus Rundstrecken ergeben oder nicht. Da kann doch überhaupt kein Zug drauf fahren! Was soll das denn? Spielzeugeisenbahnen sollten aus einer längeren und einer kürzeren Schleife bestehen, damit Überholungen möglich sind, wenn man zwei Züge fahren lässt… Ach, wem ich erzähle ich das hier??? Hört ja eh keiner auf mich! Ihr baut ja sowieso was ihr wollt!!! Ganz egal, ob es funktioniert oder nicht… MIT EUCH SPIELE ICH NICHT MEHR!!!!

    Dieser Beitrag erschien zuerst unter http://www.vatertage.net/alltag-76-papas-sind-spielverderber/

  • Hinter Gott lang fliegen

    Hinter Gott lang fliegen

    Kinder denken manchmal über Dinge nach, über die Eltern nur stauen können. Der Große neigt dabei mitunter zu religiösen Fragestellungen. Er war noch keine fünf Jahre alt, der fragte er mich vor dem Schlafen gehen, ob die Vögel gegen Gott stoßen.

    Ich war verwundert und verstand zuerst nicht ganz recht, aber dann erklärte er mir, was ihn beschäftigte: „Gott ist ja im Himnel. Und die Vögel fliegen auch im Himmel. Und wenn die nun an Gott vorbeifliegen wollen, fliegen die dann vor ihm oder hinter ihm lang oder stoßen die zusammen?“ Das war hervorragend kombiniert und mir zu anstrengend die unterschiedlichen Ausdeutungen des Wortes „Himmels“ zu erläutern.

    Stattdessen einigten wir uns darauf, dass Gott ja auch die Vögel erschaffen habe und deswegen auf sie aufpasse. Vielleicht beugt er sich auch ein bisschen nach vorne, wenn ein ganzer Schwarm kommt, um diesen gut hinter sich vorbei fliegen zu lassen.

    Der Beitrag erschien zuerst unter http://www.vatertage.net/alltag-73-hinter-gott-lang-fliegen/

  • Der Kracher hinter der Linkschleuder

    Der Kracher hinter der Linkschleuder

    Schon länger bestätigt sich der Verdacht, dass Inhalte im (Social) Web geteilt werden, ohne das sie vorher gelesen worden. Klingt die Überschrift vielversprechend, dann wird der Link kopiert und via Twitter verschleudert.
    Das haben in den vergangenen Tagen einge mit einem Blogpost der deutschsprachigen Ausgabe des Wallstreetjournals gemacht – die Quelle ist vertrauenswürdig, die Head „Wird Facebook jetzt uncool?“ passt und dann: Ab dafür! Der Inhalt, der darunter steht, ist nicht falsch, aber eher dünn.

    Lediglich der harmlos wirkende Link zu Beginn des zweiten Absatzes verweist auf einen echten Kracher, den vermutlich die wenigstens Leser weiterverfolgt haben: Die fünfseitige Pressemitteilung der HAVAS PR zur „Jacobs Krönung-Studie“.

    Die Studie ist deswegen der Kracher, weil sie unter unglaublichen Banalitäten und Alltagsweisheiten auch echte Hammer-Fakten vergräbt. Zum Beispiel, dass Jacobs, Suchard und all die Kraft-Marken zu dem Food-Giganten Mondelez International gehören, vom dem ich bisher noch nichts gehört hatte. Aber das war nur für mich persönlich ein Aha-Erlebnis…

    Die Studie des Kaffee-Rösters nennt sich „Chatroom Familie: Die Brücke zwischen den Generationen“ wurde im Dezember 2012 von Institut für Demoskopie Allensbach erhoben und will die gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Familie als Bindeglied einer digital-dominierten Welt des 21. Jahrhunderts unterstreichen.
    Die Pressemitteilung fragt in ihrer Überschrift noch alarmierend: „Bricht unsere Gesellschaft auseinander?“ Wäre sie faktenorientiert aufgebaut, hätte der erste Satz lauten müssen: „Tut sie nicht.“ Denn es gibt ja die Famiie und beim guten Kaffee kann einfach über alles gesprochen werden.

    Das ist de facto auch das Fazit der ganzen Erhebung: Soziale Systeme definieren und stabilisieren sich durch Kommunikation – oder anders: Es hilft, wenn man miteinander spricht. 60 Prozent der befragten Erwachsenen hilft es zum Beispiel mit jungen Menschen zu sprechen – hoffen wir mal, dass die jungen Menschen den Armen auch antworten… Für völlig hilflose Erwachsene werden dann auch konkrete Einsteigerfragen für den Dialog mit der Jugend vorgeschlagen z.B. „Wie bekommst du deine Lieder aus dem Internet?“

    Ebenso banal ist der empirische Nachweiß, dass es eine Jugendkultur gibt, die bei Älternen auf Miss- oder gar Unverständnis stoßen könnte – so als hätte es vor 60 Jahren die Beatles oder Elvis Presley nicht gegeben.

    Aber der echter Kracher versteckt sich in der Restmenge der Eltern, die bei der Befragung weder angaben täglich oder mehrmals täglich (50 Prozent) oder zumindest mehrmals pro Woche (36 Prozent) mit ihren Kindern zwischen 14 und 17 Jahre zu reden. Das macht 14 Prozent oder jede siebte Familie, in der nicht einmal pro Woche mit den Kindern gesprochen wird! Was sind denn das für Zustände?

    Im Sinne der Transparenz gibt es natürlich noch den vollständigen Berichtsband hinter der Pressemitteilung: Unter jacobskroenung-studie.de lässt sich alles mögliche dazu herunterladen.

    Der Blick in den Berichtsband lohnt sich vielleicht, denn wir hatten schon immer geahnt, dass Kinder sich nicht mit ihren Eltern in Social Media vernetzen wollen, aber es fehlte uns eventuell noch die Zahl nebst Belegstelle dazu. Voila: 76 Prozent der Kinder zwischen 14 und 17 Jahren wünschen sich keinen Austausch mit ihren Eltern auf Facebook – jetzt empirisch verweisbar auf S. 17.

    Dieser Beitrag erschien zuerst unter https://anderesachen.blogspot.com/2013/03/der-kracher-hinter-der-linkschleuder.html

  • Himmelfahrt im frühkindlichen Religionsdiskurs

    Himmelfahrt im frühkindlichen Religionsdiskurs

    Aus gegebenen Anlass habe ich mit meinem vierjährigen Sohn vor dem Einschlafen über Chisti Himmelfahrt. Der Auslöser war eher profan – vermutlich die Frage, warum der Kindergarten am nächsten Tag nicht geöffnet habe. Ich bemühe mich stets auf konkrete Fragen korrekte Antworten zu liefern. Daher habe ich gesagt, dass die Christen feiern, dass Jesus zu seinem Vater in den Himmel aufgestiegen ist.

    Das wurde weitestgehend so hingenommen. Nun die Rückfrage: „Ist Maria, seine Mama, auch im Himmel?“ „Ich denke inzwischen schon. Sie ist ja irgendwann gestorben als sie alt war und wer gestorben ist, der kommt ja auch in den Himmel.“ Große Pause zum Nachdenken. Dann die zentrale Frage: „Wenn Gott doch schon im Himmel ist, ist er dann auch irgendwann gestorben?“ Darüber muss ich jetzt erstmal nachdenken.

    Dieser Beitrag erschien zuerst unter http://www.vatertage.net/alltag-62-himmelfahrt-im-fruehkindlichen-religionsdiskurs/

  • Die Sache mit der falschen Fleischwurst

    Die Sache mit der falschen Fleischwurst

    Ich bin in diesem Blog stets bemueht ausschließlich eigenes Material zu verwenden oder die Quellen klar zu kennzeichnen. Wenn dies an einigen Stellen nicht so gut geglungen sein sollte, dann handelt es sich um eher um Flüchtig- oder Nachlässigkeit als um Vorsatz.

    Vor über zwei Jahren hatte ich hier einen Beitrag über Fleischwurst-Präferenzen beim Nachwuchs veröffentlicht. Bebildert hatte ich den Beitrag mit einem Foto einer Fleischwurst, das ich aus dem Netz hatte, von dem ich aber glaubte, dass es verwendet werden durfte. Vor ein paar Tagen erhielt ich eine automatisierte Mail des Plattformbetreibers, dass man diesen Beitrag wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht offline gestellt habe.

    Ich habe erst gar nicht genau verstanden, worum es geht und dachte es könnte vielleicht daranliegen, dass in der Überschrift des Beitrages das Wort „geil“ zu finden ist und ich bei den Metadaten „keine Altersbeschränkung“ gewählt hatte. Aber nein, es ging um das Fleischwurst-Bild, dass aus dem betreffenden Beitrag bereits gelöscht war.

    So ganz nach vollziehbar war das alles nicht, weil der ganze Vorgang auf US-amerikanischen Recht basiert und alles, was es darüber zu lesen gibt, ist in Englisch. Wenn es um juristische Spitzfindigkeiten geht, verlässt mich mein Alltags- und Small-talk-Englisch zusehends und auch auf E-Mail-Nachfrage erhielt ich auch keine Antwort.

    Ich habe nun unsere Fleischwurst auf unserem Küchentisch fotografiert, das Bild im beanstandeten Beitrag ausgewechselt und hoffe nun damit, auf der rechtlich sicheren Seite zu sein.

    Dieser Beitrag erschien zuerst unter http://www.vatertage.net/sinn-und-zweck-11-die-sache-mit-der-falschen-fleischwurst/

  • Das Fleischauto

    Das Fleischauto

    Es war wieder einmal mal Wochenende, als mein größerer Sohn sagt: „Papa, ich will ein Auto bemalen.“ Nun hatte ich kein bemalbares Auto griffbereit, aber einen Bogen Pappe und eine Schere.

    Freihändig zeichnete ich die Seitenansicht auf ein kindgerechtes Auto und vervollständigte sie ohne Lineal, Winkelmaß und Hilfslinien zu einem vollständigen Autofaltbogen (wobei ich leider nicht an die Klebekanten dachte). Ausgeschnitten und gefalzt ergab es tatsächlich ein Auto und ich muss zugeben auch ein bisschen stolz zu sein, dass so einfach „aus der Hand“ hinbekommen zu haben. Das ist meinem Sohn egal, denn es ging ihm ja ohnehin nur um Dekorieren.

    Also überließ ich im die Wahl, was er aus den Supermarkt-Prospekten zum Dekorieren verwenden wollte – er entschied sich für Fleisch! Da hilft auch nicht, dass wir auf einen der hinteren Kotflügel einen Guggelhopf im Glas und eine Scheibe Brot verbauen. Am Ende kleben wir noch Gesichter auf die Fensterflächen des rollenden Fleischmasse, aber das macht es auch nicht viel besser. Aber mal ganz ehrlich: Mir sind Fleischberge lieber als Ponys, Schmetterlinge und pinke Elfen. Ein bisschen stolz bin ich schon auf meinen Sohn für sein sichere Händchen beim Dekorieren.

    Dieser Beitrag ist zuerst erschienen unter http://www.vatertage.net/basteln-9-das-fleischauto/

  • Partzipienreiter

    Partzipienreiter

    Die Partizipbildung im Deutschen ist gar nicht so leicht und manchmal auch nicht ganz logisch. Bei Kindern im beginnenden Kindergartenalter sorgt für die schönsten Stilblüten. Mir gefiel schon seit längerer Zeit die Wortbildung „gebest“, die sich von Besen ableitet und meint eigentlich „gefegt“. Im vollständigem Satz: „Hast Du schon die Krümel unter dem Tisch weggebest?“

    Ein neuerliches Highlight ist „geschleift“ als Ableitung von „eine Schleife gebunden“. Im vollständigem Satz: „Papa, hast Du schon gesehen wie schön die Verkäuferin das Band an das Geschenk geschleift hat?“

    Dieser Beitrag erschien zuerst unter http://www.vatertage.net/alltag-51-partzipienreiter/