Wenn man beim Mobilfunkanbieter BASE kündigt, dann nimmt er das sehr persönlich. Es setzt eine Flut von Rückrufen an, die man nie bestellt hatte. Man muss sich über und über erklären und wenn man bittet, nicht mehr kontaktiert zu werden, wird man noch angepöbelt – ist ja egal der Kunde hat ja sowieso schon gekündigt… So wird das nichts, BASE!
Es hätte alles ganz geordnet ablaufen können: Nach reiflichen Überlegungen habe ich mich aus persönlichen Gründen entschlossen nach gut 15 Jahren bei e-plus und BASE meinen Mobilfunkvertrag zu wechseln. Als kündigte ich fristgerecht und begründet meine Entscheidung darin auch ausreichend und klar. Ich sagte auch, dass ich immer zufrieden gewesen sei, es nicht am Netz, nicht am Service, nicht am Preis liege, sondern ich meine Telekommunikationsaktivitäten bündeln wolle – insbesondere, weil es nun für Festnetz und TV-Kunden beim magentafarbenene Riesen aus Bonn ja nun auch Rabatte beim Mobilfunk gebe, die ich mir ja auch gewünscht hatte. Die letzten Details schrieb ich nicht, aber das ja auch egal sein.
Mit Nachfragen hatte ich gerechnet, mit Lockangeboten um vielleicht doch noch zu bleiben auch. Also habe ich den ersten Rückruf von BASE angenommen und es noch mal erklärt. Dann habe ich es dem zweiten, dritten, vierten und fünften Anrufer von BASE wieder und wieder erklärt. Jedes mal ruhig, denn die Kollegen machen auch nur ihren Job.
Seit gut einer Woche erhalte ich täglich mehrere Anrufe von BASE – immer im Abstand von gut zwei Stunden. Da ich berufstätig bin, im Büro keinen Handy-Empfang habe (könnte am Netz liegen), Auto fahre oder mich um meine Kinder kümmere, habe ich die meisten Anrufe mit unbekannten 0177-Nummern einfach nicht entgegennehmen können. Die letzten drei Tage habe ich diese bewusst ignoriert.
Gestern wollte ich es beenden. Ich nahm einen der Anrufe an und erklärte mich wieder freundlich, lehnte das iPhone 6 und die Halbierung meines Tarifes ab und bat die Dame meine Nummer auf „nicht mehr anrufen zu setzen“. Dies bestätigte Sie mir. Heute Morgen gingen die Anrufe weiter.
Genervt nahm ich ab. Ich erklärte, dass ich darum gebeten habe, mich nicht mehr zu kontaktieren. Das könne er ja nicht wissen, sagte der Anrufer von BASE. Er wolle mir nun ein iPhone 6 anbieten und meinen Tarif halbieren. Ich sagte, das hätte ich mehrfach bereits abgelehnt und ich wolle nicht mehr vom Call-Center angerufen werden. Ich hätte wohl keine Ahnung beschied er mir, denn er rufe ja nicht aus einem Call-Center, sondern aus der „Zentrale“ an, beschied er mir.
Ich sagte, es mir egal, wo er sitze, ich wolle nicht mehr angerufen werden und hätte das bereits vermerkt. Der Vermerk sei irrelevant, denn der Datenschutz verbietet, das weiterreichen solcher Daten. „Kennen Sie den Begriff ‚Datenschutz‘? Haben Sie davon schon mal gehört? Soll ich Ihnen Da-Ten-Schutz erklären?“ Provokation ist ein probates Mittel, um Kunden zurückzugewinnen. Leider platzt mir bei so viel Unverschämtheit und Unprofessionalität die Hutschnur. Für mich ist das eine Art von Anpöbeln. Als ich mich anfing mich aufzuregen, wurde nur gelacht. Ich habe aufgelegt und die Nummer in meinem Handy blockiert.
Anfänglich hatte ich geschrieben, dass ich bisher mit allem zufrieden gewesen sei. Nun habe ich einen triftigen Grund gekündet zu haben und fühle mich in meiner Entscheidung bestärkt. Auf mich macht der BASE Vertrieb den Eindruck einer schmierigen Drückerkolonne die einem erstmal den Fuß in den Türspalt drückt.
Und falls die Telekom mitliest: Kommt mir irgendwann nicht blöd, falls ich auch mal bei euch kündigen sollte. Soviel schon mal vorab.
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