Unternehmen sind lebendige Organismen, die sich in regelmäßigen Abständen transformieren – immer in der Hoffnung, damit auf sich verändernde Marktanforderungen besser regieren zu können. Die Gretchen-Frage: Wer kann was innerhalb der Organistion am besten? In welche Abteilung sollte welche Aufgabe erledigt werden? Die Unternehmensberatungen und Organsationsspezialisten haben jetzt Social Media entdeckt und fragen sich: „Wohin damit?“
Auslöser für die vorliegende Diskussion war mal wieder ein kleiner Tweet: Damit ist meine Position ja schon mal klar und deutlich. Andreas Mauer sieht das anders:
Um die jeweilen Positionen zu untermauern, kann man auch mal mehr als 140 Zeichen investieren. Andreas macht das in seinem Blog und ich hier. Positionen korrespondieren immer mit Ausgangspositionen. Andreas leitet bei 1&1 das Social Media Team und sieht die Kanäle am besten in einer Abteilung koordiniert. Ich arbeite in der Unternehmenskommunikation und betrachte Social Media als Informations- und Dialog-Plattformen. Also kann ich mir keine andere sinnvolle Verankerung dieses Jobs als bei der Unternehmenskommunikation im Online/Internet-Team vorstellen:
Social Media ist Teil der digitalen Medien und damit der digitalen Kommuniation. Das Internet kann auch ohne Social Media funktioniren (hat es ja auch die ersten 15 Jahre), aber Social Media kann nicht ohne das Internet existieren. Allein schon, weil das Internet das Trägermedium von Social Media ist. Es ist ein bisschen so, wie beim Cupcake und seinem Cremehäubchen. Ohne den Kuchenteig darunter, macht das Cremehäubchen keinen Sinn.
Deswegen halte ich auch nicht so viel, von der modischen Idee Social Media Teams neben dem Kommunikationsteams aufzubauen – das wären reine Cremehäubchen. Ich glaube auch, dass es sinnvoll ist, dass die Experten sich untereinander austauschen. Wir Komunikaroten können dabei beraten und anleiten, aber ich wäre nicht in der Lage einen mit Technikern oder Juristen auf Augenhöhe zu führen. Social Media braucht die Authentizität der Fachleute in ihren jeweiligen Fachateilungen.
Es geht aber nicht nur um süße Bäckerei, sondern auch um effiziente Prozesse. Betrachtet man die Social Media auch als Referenzmedien, die auf andere Daten und Informationen verweisen, die in der Regel auch digital sind, dann macht es Sinn, dass diese Referenzen auch von den Personen erstellt, betreut und arbeitet werden, die Quellen erstellen. Anders formuliert: Wer den Blog-Post schreibt, die Studie auf der Website veröffentlicht, die digitale Pressemappe füllt, der sollte auch selber den verweisenden Tweet und den korrespondierenden Facebook-Post verfassen und publizieren.
Wenn Social Media in anderen Teams betreut würden, hätte man die übliche Schnittstellen Problematik mit sich mit Empfangs- und Übermittlungsfehlern auseinandersetzen muss – „stille Post“ war noch nie der sicherste Kommunikationsweg.
Wenn man natürlich vorrangig Produkte über Social Media verkaufen und deren Support darübr gewährleisten will, dann gehöre diese Kanäle natürlich eher ins Sales-Team. Aber viele Studien zeigen, dass sich Social Media eher für vertriebsunterstützende Kommunikation, als für den Verkauf und Support von Produkten und Services eignen. Von daher lande ich auch so wieder in der Kommunikationsabteilung.
Nachdem sich nun die erste Aufregung um Social Media gelegt hat, wird die Frage der Verortung und Betreuung für viele Organisationen zentral. Wer soll das Tagesegschäft erledigen und welche Qualifikation braucht diese Person? Jetzt muss jeder seine Hausaufgaben machen und ich bin mir sicher, dass wir die verschiedensten Ergebnisse und Lösungswege sehen werden.
Andreas und ich freuen sich auf die Diskussion und weitere dritte, vierte und x-te Meinungen zu diesem Thema. Kommentare bei mir oder bei Andreas oder in einem eigenen Blog-Post sind herzlich willkommen – das Thema hätte es verdient!
Der Beitrag erschien zuerst unter https://anderesachen.blogspot.com/2013/04/die-sache-mit-dem-cupcake-und.html