CC: Ein simuliertes Schwarzes Loch von 10 Sonnenmassen vor Milchstraßenhintergrund aus 600km Abstand gesehen (horizontaler Öffnungswinkel der Kamera: 90° by Ute Kraus

Wie erklärt man einem Laien, das Prinzip „Packstation“? Am besten so: Die Packstation ist ein schwarzes Loch, das alle Energie aufsaugt – Deine Pakete, Dein Geld, Dein Nervenkostüm. Und wie macht sie das? In dem sie gar nichts macht – und das macht sie perfekt.

Ich habe mich beim Service der Packstationen über http://www.paket.deangemeldet, weil ich meine Nachbarn mit meinen Bestellungen und Postsendungen nicht belästigen wollte. So weit, so gut. Ich habe direkt nach der Anmeldung einen ersten Online-Kauf an die Packstation adressieren lassen. Mein Fehler, denn ich hätte die Zustellung meiner Abholkarte abwarten müssen. Also: Paket rein in die Packstation, Paket raus aus Packstation. SMSe, dass der Dienst nicht funktioniere und gebührenpflichtige Anrufe auf der Hotline, weil ich keine Handyflat fürs Festnetz habe – die Telekom hat meine Leitung ruiniert, aber dafür kann die Post ja nichts. Nach ca. sechs Anrufen auf der Hotline, war das Paket in der Packstation und ich im Besitz meiner Abholkarte. Dann kam ein „mTan“ auf dem Handy an und direkt danach eine SMS, dass ich für alle Services an den Packstationen gesperrt sei.

Erste Auskunft der Hotline: „Bitte ignorieren Sie den Sperrungshinweis einfach.“ Kann man machen, aber dann bekommt man sein Paket auch nicht. Er folgen erneute Anrufe auf der Hotline. Nun heißt es, man löse eine neue „mTan“ aus, die aber auch nach vier Werktagen noch nicht eingetroffen ist. Dann schwenken Hotlines in der Regel auf eine andere Strategie um: Es kann nicht sein, was erklärbar ist. Tenor: „Sie irren sich, lieber Kunde!“ – Vielleicht erwarten Sie keine Sendung? Oder sie haben eine SMS mit einer Tan von uns gelöscht? Es kann eben nicht sein, was nicht sein soll.

Irgendwann erreicht mich nach ca. zehn Tagen nach einer Bestellung bei Amazon, die ich an die Packstation adressiert hatte, eine E-Mail von DHL. Meine Sendung sei mit der Nummer xyz123 zu mir unterwegs. Eine Info der Packstation erhalte ich nicht. Ich erhalte auch eine Woche später keinerlei weitere Info zu dieser Sendung, die ich längst bezahlt habe.

Ich möchte mich zur Sendungsverfolgung auf http://www.paket.de einloggen. Das geht nicht. Ich sehe nur eine Eieruhr. Erklärung dazu über Twitter: „Dann haben Sie offensichtlich Ihr Passwort vergessen.“ Also klicke ich vorsichtshalber auf „Passwort vergessen“ und gebe meine E-Mail-Adresse an. Eine E-Mail zum Zurücksetzen der Zugangsdaten erreicht mich nie. Warum? Keine Ahnung.

Eine Stunde später erhalte ich eine E-Mail eines ebay-Verkäufers. Seine Ware, die ich käuflich erworben haben, wurde von der Packstation als unzustellbar abgewiesen…

Verstehen Sie jetzt was ich meine? Ich komme gerne auf den Anfang zurück: Packstationen sind ein schwarzes Loch. Ein Service, der attraktiv klingt, aber nicht funktioniert.

Ich werde künftig meine Paketpost wieder lieber an eine Wohnadresse schicken lassen, auch wenn ich weiß, dass ich nicht da bin und sie deswegen zur Abholung in der Postfiliale hinterlegt werden wird. Es wäre auch anders gegangen, aber die DHL will scheinbar irgendwie nicht – dann will ich auch nicht mehr.

Dieser Beitrag erschien zuerst unter https://anderesachen.blogspot.com/2013/11/die-packstationen-von-dhl-sind-kosmisch.html

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